Es wird kälter, die Tage kürzer und alles um Dich herum fängt an zu schniefen. Wir alle kennen es, gerade in den Wintermonaten sind wir besonders anfällig für Krankheit. Ehe Du Dich versiehst, hat es Dich erwischt. Du musst Deine kostbare Zeit im Bett verbringen. Du fühlst Dich schlapp und bist zu nichts mehr zu gebrauchen. Dein Immunsystem ist überlastet und geschwächt. Ein schwaches Immunsystem macht Dich nicht nur krank, sondern wirkt sich auf allerlei Bereiche aus. Es raubt Dir Energie, man setzt leichter Gewicht an, der Blutzucker ist instabil, Stimmungsschwankungen, innere Unruhe, leichte Entzündungen und Verdauungsbeschwerden sind nur ein Teil des Rattenschwanzes.
Wir alles wissen, dass ein starkes Immunsystem wichtig ist. Doch was tun, wenn dieses K.O. ist? Im Folgenden möchte Dir 6 Life Hacks geben, die Dein Immunsystem auf Trab bringen. Im Grunde sind es die Basics, die jeder kennt. Jeder hat sie schon einmal gehört. Man vergisst jedoch oft, wie wichtig die Grundlagen sind. Ich selbst neige dazu, irgendwelche abgespaceten Biohacks zu probieren, um mein Immunsystem unaufhaltsam zu machen. Im Endeffekt, läuft es jedoch immer wieder auf die Basics hinaus. Diese sind es, die den größten Einfluss auf Dein Immunsystem haben.
1. Sonne
Gerade in den Wintermonaten solltest Du jeden Sonnenstrahl nutzen, der Dir über den Weg läuft. Die Tage sind kürzer. Der Himmel mehr von Wolken bedeckt. Ich weiß, dass es schwierig sein kann. Gerade wenn man den ganzen Tag arbeitet. Doch alleine ein kurzer Spaziergang am Mittag kann schon den Unterschied machen.
Immer mehr Studien belegen, wie die Abstinenz von Sonnenlicht endlos viel gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Nicht nur die Produktion von Vitamin D wird angeregt, sondern auch zahlreiche andere gesundheitliche Vorteile werden mit der direkten Aufnahme von Sonnenlicht in Verbindung gebracht.
Ja, wir Menschen scheinen sogar sehr viel mehr mit dem grünen Gestrüpp draußen gemeinsam zu haben, als wir denken. Wir beide brauchen die direkte Bestrahlung der Sonne, um zu gedeihen. Auch wenn bestimmte Lichtspektren von künstlichem Licht sehr hilfreich sein können, brauchen wir idealerweise das volle Spektrum, welches das Sonnenlicht mit sich bringt.
Um etwas genauer zu werden, hat es sich gezeigt, dass Sonnenlicht die Produktion von Wasserstoffperoxid anregt. Dieses wiederum erhöht die Aktivität von T-Lymphozyten oder kurz T-Zellen, welche der Immunabwehr dienen. Schon 5-10 Minuten am Tag genügen um die Aktivität der Immunzellen zu steigern.
2. Viel Trinken
Auch etwas, was jeder schon einmal gehört hat. Mittlerweile sogar mein Nummer 1 Health-Hack ist schlichtweg genügend zu trinken. Wir machen es uns selbst oft einfach viel zu schwer. Kaufen teure Cremes, tolle Nahrungsergänzungsmittel und irgendwelche super fancy Gadgets, wenn es auch einfach 2-3 Gläser mehr Wasser am Tag tun könnten.
Wasser versorgt das Blut mit Sauerstoff und spült Giftstoffe aus dem Körper. Es wird zur Produktion von Lymphflüssigkeit benötigt, welche gebraucht wird, um weiße Blutzellen und Nährstoffe in sämtliches Körpergewebe zu befördern. Es hilft bei der Verdauung von Essen. Viele Krankheiten kommen schlichtweg von einer schlechten Wasserversorgung. Ich kann es nicht oft genug betonen, wir sind Wassersäcke. Wir bestehen zum größten Teil aus Wasser. Wasser bedeutet Leben.
Für ein gut funktionierendes Immunsystem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich. Dort, wo es an Wasser mangelt in Deinem Körper, ist er am anfälligsten für ein Überwachstum an Bakterien und Viren.
Du musst jetzt nicht zwanghaft 24/7 Wasser in Dich hinein kippen, um die Vorteile von Wasser zu genießen. Wie gesagt, 2-3 Gläser extra am Tag können schon den Unterschied machen.
3. Schlaf
Ja, der gute alte Schlaf. Er ist Dein bester Freund und Dein schlimmster Feind zugleich. Es gibt nichts regenerativeres als eine gute Mütze an qualitativ hochwertigem Schlaf. Auf der anderen Seite ist das Leben viel zu spannend, als dass man es verschlafen will. Ich selbst tue mich enorm schwer, eine regelmäßige Schlafroutine in meinen Alltag zu implementieren. Vor einigen Monaten hat es mich dann richtig umgehauen. Ich habe kaum geschlafen, super viel gearbeitet und bin fast nicht mehr zur Ruhe gekommen. Auch wenn die Ernährung, der Sport und der ganze Rest super gut waren, hat der Mangel an gutem Schlaf mein Immunsystem schlicht gecrashed.
Nicht genügend oder qualitativ schlechten Schlaf zu bekommen steht in Verbindung mit etlichen mentalen und physischen Problemen. Vor allem aber leidet Dein Immunsystem darunter, was Dich enorm angreifbar für alles mögliche macht.
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Stärke Deines Immunsystems so stark mit Deinem Schlaf in Verbindung steht. Während Du schläfst, werden bestimmte krankheitsbekämpfende Substanzen hergestellt und in unseren Körper entlassen. Unser Körper braucht diese Hormone, Proteine und Chemikalien, um Erkältungen und Infektionen zu bekämpfen. Schlafmangel führt zu einem Mangel an diesen Substanzen, was Dich anfälliger für jedes neue Virus oder Bakterium, welches Dir begegnet, macht. Dies kann auch dazu führen, dass wir länger krank bleiben, da uns die Ressourcen fehlen, um mit der Krankheit fertig zu werden.
Im Schlaf regeneriert Dein Körper. Alte Zellen werden abgebaut und neue hinzugefügt. Abfallprodukte werden entsorgt und Deine Energiespeicher werden aufgefüllt. Dein Körper repariert sich sozusagen selbst. Diese Mechanismen sind unerlässlich für ein gesundes und gut funktionierendes Immunsystem. Finde eine gute Schlafroutine, an die Du Dich halten kannst und gib Deinem Körper die Zeit, die er braucht.
4. Fasten
Vor einigen Jahren war alleine der Gedanke einen Tag lang nichts zu essen der Horror. Ich liebe Essen. Es gibt nichts Geileres als gutes Essen. Doch sich ständig mit allem voll zustopfen, ist nicht unbedingt das beste, was Du Deinem Körper antun kannst. Ähnlich wie der Schlaf ist das Fasten eine Zeit, in der der Körper regenerieren kann. Vielleicht regenerieren wir auch im Schlaf, weil wir fasten? Ein Zusammenhang besteht auf jeden Fall. Der Verdauungsprozess ist sehr energieaufwendig und kostet den Körper viel Kraft. Kraft, die später vielleicht bei anderen Mechanismen wie dem Abtransport von Schadstoffen, der Bekämpfung von Eindringlingen oder der Reparatur von altem Gewebe fehlt.
Ich weiß ja nicht wie es bei Dir aussieht, aber wenn ich wirklich krank bin, habe ich von alleine weniger bis keinen Hunger. Ja, ich weiß noch wie ich als Kind mit 40 °C Fieber im Bett gelegen habe und instinktiv eine Woche lang nichts gegessen habe. Es gibt bestimmt noch genug Leute da draußen, die sagen es ist ungesund oder gefährlich, doch die wissenschaftliche Sachlage sagt mittlerweile aus vielen Richtungen das Gegenteil. Selbst periodisches Fasten, also wenn man nur in einem bestimmten Zeitfenster am Tag isst, bringt erstaunliche gesundheitliche Vorteile mit sich.
Studien haben gezeigt, dass nur ein 3-tägiges Fasten Dein ganze Immunsystem regenerieren kann. Ein fastender Körper ist wie ein Kickstarter für die Stammzellenproduktion, welche wiederum neue weiße Blutzellen bilden. Diese weißen Blutzellen sind unser körpereigene Abwehrarmee. Sie zerlegen alles, was uns schaden will, und bekämpfen die unerwünschten Eindringlinge ohne Gnade.
5. Stress
Ich schlafe unruhig, meine Gedanken rasen, ich mache mir Sorgen, ich arbeite ununterbrochen, ich finde keine Ruhe. Mein Körper schreit nach einer Pause, doch das geht nicht. Stress ist in unserer neu modernen Welt allgegenwärtig. Was ein situationsbedingter Schutzmechanismus in der Steinzeit war, ist heute Dauerzustand. Jeder kennt es. Wir werden gedrillt. Wir müssen immer mehr machen. Körperlich sind wir vielleicht entlastet, doch geistig werden wir durchgehend befeuert. Dies ist das Problem: Stress wird zum Dauerzustand.
Wenn Du gestresst bist, bist Du im Kampf- oder Fluchtmodus. Dein Körper beginnt das Stresshormon Cortisol aus zuschütten. Cortisol bereitet Deinen Körper darauf vor, einer Gefahr entgegen zu treten oder ihr zu entkommen. Um dies zu erreichen, wird unter anderem Dein Immunsystem herunter reguliert. Dazu werden bestimmte Proteine, welche als Botschafter zwischen Deinen Immunzellen fungieren, verringert.
Das Ergebnis ist eine verringerte Anzahl an Lymphozyten, also Immunzellen. Ohne diese Lymphozyten können Eindringlinge sich unbemerkt in unseren Körper schleichen und für Chaos sorgen. Ja, wir werden krank. Mit weniger Lymphozyten in unserem System werden wir leichter krank und brauchen länger, um wieder gesund zu werden.
Also was tun? Gib Deinem Kopf die Chance abzuschalten. Geh spazieren. Halte in bestimmten Zeiten des Tages Abstand von Deinem Handy und Deinem PC. Such Dir einen Ausgleich. Es bringt nichts, sich zu Tode zu hetzen. Mach den Cut zwischen Arbeit und Freizeit. Nimm Deine Arbeit nicht mit nach Hause. Fang an zu meditieren. Triff Dich mit Freunden. Hab Sex. Es gibt tausend Möglichkeiten dem Stress zu entfliehen. Das Stichwort liegt hier auf dem Ausgleich. Such Dir einmal am Tag etwas, bei dem Du abschalten kannst. Block es Dir in Deinem Terminkalender. Diese Abschaltperiode sollte Deine höchste Priorität haben. Diese Abschaltperiode sorgt dafür, dass Du langfristig fit, produktiv und leistungsfähig bist.
6. Probiotika
Und zu guter Letzt das Trendwort in der Healthszene aus dem Jahre 2017: Probiotika. Die Erkenntnisse aus dem Zusammenhang der kleinen bakteriellen Partycrew in unserem Darm und unserer allgemeinen Gesundheit gehen schon seit längerem durch die Decke. Es gibt fast keine Aspekt unserer Gesundheit, der nicht mit der Gesundheit unseres Darmes in Verbindung steht. Die Partycrew in Deinem inneren hat Einfluss auf Deine Psyche, die Nährstoffaufnahme, die Vitaminsynthese, Deine Stresslevel, Dein Schlafverhalten, Dein Aussehen, ja sogar auf Deine sportliche Leistungsfähigkeit.
Probiotika sind nichts anderes als ein Haufen lebender Bakterien, die Deinen Darm besiedeln. Probiotische Bakterien finden sich in Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kombucha, Kimchi, Miso, Joghurt, Kefir und vielen weiteren. Neben den Lebensmitteln, gibt es mittlerweile hunderte von Nahrungsergänzungsmitteln mit probiotischen Bakterien. Sie sorgen dafür, dass die Balance in Deinem Darm zwischen guten und schlechten Bakterien stimmt.
Unser Immunsystem befindet sich zu 80% in unserem Verdauungstrakt und lebt in Synergie mit den im Darm befindlichen Bakterien. Das Immunsystem im Darm, sorgt in Kombination mit den Bakterien, dass nur das in unseren Körper kommt, was auch rein soll. Sie regulieren die Nährstoffaufnahme wie auch die Abfallbeseitigung. Das Vorhandensein von Darmbakterien hat einen starken Einfluss auf die Entwicklung und die Funktionsweise des Immunsystems, Sie beeinflussen dessen Effizienz maßgeblich. Studien haben gezeigt, dass Probiotika bestimmte Effekte der Abschwächung des Immunsystems bekämpft und insbesondere die Aktivität der natürlichen Killerzellen stärkt.
Fazit
Unsere Umwelt und unsere Lebensbedingungen sind nicht gerade ein Nährboden für ein starkes Immunsystem. Pestizide, Schwermetalle, Stress sind nur einige Punkte, mit denen es tagtäglich zu kämpfen hat.
Im Internet findest Du zahlreiche Produkte, die ein starkes Immunsystem versprechen. Im Endeffekt sind es jedoch die grundlegenden Lebensbedingungen, die den meisten Einfluss haben.
Mach, was Omi Dir bereits schon gesagt hat: Trink genug, schlaf gut und nimm dir öfter mal eine Auszeit.
– Dein Dave
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