Wer kennt es nicht: Man bekommt Hunger und fragt sich, was man wohl essen kann. Nach einem kurzem inneren Disput läuft es doch wieder auf das Selbe hinaus. Ach egal, ich esse einfach das, was ich immer esse. Doch wie sinnvoll ist diese Denkweise? Jeder hat schon einmal was von abwechslungsreichem Essen gehört. Wir alle wissen im Grunde, dass es nicht sinnvoll ist, immer das Gleiche zu essen. Doch ich setze noch einen drauf: Wie sinnvoll ist es beispielsweise im Winter Mangos aus Südamerika zu essen? Eine Frucht die es in unseren Breitengraden eigentlich gar nicht geben sollte?
Die Natur ist schon ziemlich clever. Sie gibt uns das, was wir brauchen, um dort zu überleben, wo wir gerade sind. Der Mensch aß schon immer, was gerade um ihn herum wuchs. Es macht schon Sinn, dass jede Saison andere Lebensmittel mit sich bringt. Die Pflanzen passen sich ihren Umweltbedingungen an. Im Umkehrschluss geben sie uns dann wiederum das, was wir brauchen, um unter diesen Umweltbedingungen zu überleben.
Hier sind 5 Gründe, warum es sinnvoll ist, mehr auf regionale und saisonale Lebensmittel zu setzen:
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Lichtinformationen in Pflanzen regeln unseren zirkadianischen Rhythmus
Wir leben wie die Pflanzen nach einem Rhythmus, der sich nach der Sonne richtet. Das interessante hierbei ist jedoch, dass mit dem Verzehr der Pflanzen auch die Informationen über diesen Rhythmus an uns weitergegeben werden. Sie steuern unter anderem unseren zirkadianischen Rhythmus – also unsere innere Uhr. Läuft dieser nun aus dem Ruder, weil er falsche Informationen bekommt, so kann es passieren, dass unser Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander kommt. Wir sind plötzlich müde, wenn wir wach sein sollten, und werden wach, wenn es eigentlich heißt ins Bettchen zu gehen. Ein schlechter Schlaf wiederum bringt ganz andere Probleme mit sich. Unsere Erholungs- und Regenerationsprozesse werden beeinträchtigt und wir werden anfälliger für Krankheiten. Wir fühlen uns schlapp und unkonzentriert. Schlichtweg mehr aus unserer Umgebung zu essen kann hier schon Abhilfe schaffen.
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Nährstoffreichere Lebensmittel durch kurze Lieferwege
Von dem Punkt an, wo eine Pflanze geerntet wird, fängt sie an zu sterben. Mit anderen Worten: Sie fängt an nach und nach ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu verlieren. Ein Prozess der dafür verantwortlich ist heißt Respiration. Die Pflanze atmet sozusagen auch nach der Ernte weiter und baut organische Verbindungen im Inneren ab. Durch den Abbau dieser Stoffe entsteht Energie, welche zum Erhalt der Lebensprozesse der Pflanze dienen. Was für die Pflanze längere Lebenszeit bedeutet, bedeutet für uns weniger Nährstoffe. Je länger die Pflanze nun braucht, um von der Ernte bis in unseren Mund zu gelangen, desto weniger haben wir im Endeffekt davon.
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Regionales und saisonales Essen ist billiger
Wenn wir Lebensmittel aus unserer Region essen die gerade Saison haben, sparen wir jede Menge Geld. Wir kaufen Lebensmittel, wenn diese am besten verfügbar sind. Also ein großes Angebot vorherrscht. Für die Firmen und Bauern ist es wesentlich einfacher und vor allem billiger, diese Lebensmittel von der Erde bis in den Supermarkt zu befördern. Es gibt weniger Liefer- und Lagerungskosten und der Anbau ist im allgemeinen einfacher. Um es auf den Punkt zu bringen: Geringe Produktionskosten = billige Lebensmittel.
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Regionales und saisonales Essen schont die Umwelt
Mit jedem Bissen, den wir zu uns nehmen, verleiben wir uns ein Stück Umwelt ein. Inwieweit wir damit unseren Lebensraum schützen oder belasten, kommt ganz auf die Wahl unserer Nahrungsmittel an. Auch wiederum logisch. Wer nach dem Saisonkalender und der Verfügbarkeit isst, leistet einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und fördert gleichzeitig die regionale Landwirtschaft. Ein großer Punkt sind die kürzeren Transportwege. Es macht einen ziemlichen Unterschied, wenn ein LKW ein paar Kilometer von dem Bauernhof bis zum Supermarkt fährt oder die Lebensmittel erst um die halbe Welt befördert werden müssen. Dazu kommt noch, dass der Anbau in Treibhäusern dem Klima nicht wirklich zugute kommt. Im Treibhaus wird im Durchschnitt 34 Mal so viel Energie verbraucht wie beim Anbau im Freiland.
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Regionales und saisonales Essen schmeckt besser
Lebensmittel, die die Möglichkeit hatten ihre volle reife in der Sonne zu erlangen, schmecken um ein Vielfaches besser. Durch lange Lieferwege und Lagerzeiten ist es oft nicht möglich, Lebensmittel in ihrer vollen Reife zu ernten. Sie würden zu schnell verderben und es wäre nicht wirtschaftlich. Das Problem ist nun, dass nur wenige Lebensmittel nach der Ernte wirklich weiter reifen. Anstatt zu reifen enstehen zu Lasten des Geschmacks verschiedene Abbauprozesse in den Lebensmitteln. Nur frisch geerntete Lebensmittel enthalten einen vollmundigen, saftigen und betörenden Geschmack für die Sinne. Jeder, der mal frische Tomaten direkt vom Strauch gegessen hat, weiß, wovon ich hier rede.
Wie ihr seht, gibt es viele Gründe für regionale und saisonale Lebensmittel. Die Wissenschaft bestätigt immer wieder, wie viel besser diese Art von Lebensmitteln für uns sind. Bedeutet das nun, dass ich keine Avocados und Mangos mehr essen darf? Nein, natürlich nicht. Es geht mir viel mehr darum, ein gewisses Bewusstsein über unsere Art zu essen zu vermitteln. Unser Rhythmus dreht auch nicht direkt durch, wenn wir mal Avocados essen. Es ist alles eine Frage der Balance. Ich möchte dazu anregen, schlichtweg öfters mal zu regionalen Produkten zu greifen und diese mehr in unser tägliches Leben zu integrieren. Wenn Du das nächste Mal im Supermarkt stehst und Dich nicht entscheiden kannst, was Du essen willst, schau einfach mal ,was die Saison gerade so zu bieten hat. Es bringt Abwechslung in den Alltag und Du tust Dir wirklich etwas Gutes.
Euer Dave
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