Bitte verstehe mich nicht falsch. Es ist schön Ziele zu haben und zielstrebig zu sein. Proaktivität ist schließlich ein essentieller Pfeiler unseres Selbstbewusstseins. Niemand kann sagen, dass er oder sie selbstbewusst ist, wenn er sein Leben nicht aktiv angeht und eine gewisse Art der Selbstwirksamkeit in sich trägt. Ich möchte Dich an dieser Stelle dazu anregen, einfach mal zu hinterfragen, warum Du die Dinge machst, die Du machst. Machst Du sie aus einer Position der Liebe oder aus einer Position der Angst? Weniger spirituell formuliert: Machst Du sie aus einer Position gesundem Selbstwertgefühls oder aus einer Position des Egos?
Als ich mich damals mit der Musik in die Sackgasse führte, war es relativ offensichtlich. Ich habe aus einer Position des Egos und der Angst gehandelt. Ich habe mich aufgrund meiner inneren Leere und meines niedrigen Selbstwertgefühls durch die Musik definiert. Insgeheim hatte ich unbewusst gehofft, mich dadurch aufzuwerten. Die Wirklichkeit schaute allerdings anders aus. Je mehr ich es tat, desto mehr wertete ich mich selbst ab. Auch wenn mein Ego mich immer noch regelmäßig verführen will, sehe ich die Dinge mittlerweile um einiges klarer. Alleine die Bewusstheit darüber und das Hinterfragen hilft mir, mich nicht wieder so schnell in die Bredouille zu manövrieren.
Während ich damals aus Angst heraus Posaune geübt habe, kann ich mittlerweile wirklich jede einzelne Note, die ich spiele, genießen. Ich habe die Perspektive gewechselt, handele nicht länger aus der Angst („Ich werde versagen, wenn ich nicht mindesten 6 Stunden übe!”), sondern aus der Position der Liebe heraus („Ich genieße es gerade mein Instrument zu spielen”). Das, lieber Leser, wünsche ich mir auch für Dich. In welchem Lebensbereich bist Du sehr verbissen? Ist es Dein Job, Dein Hobby oder Deine Beziehung? Wo fragst Du Dich: Handel ich aus Liebe oder Angst? Ist es gerade wahres Selbstwertgefühl oder nur aufgeblasenes Ego?
Vor allem in unserer heutigen Zeit der Leistungsgesellschaft ist die Verwechslung gefährlicher und schlimmer als je zuvor. Auch wenn es schnulzig klingt, ist mein Fazit eindeutig: Die Liebe wird die Angst schlussendlich besiegen. Wir können Schatten nicht mit Schatten besiegen, sondern wir können Schatten nur mit Licht besiegen. Deshalb ist es auch für Dich wichtig zu hinterfragen, was Deine eigentliche Intention ist und was Du Dir davon erhoffst – auch wenn es in der Situation selbst nicht immer so klar zu sein scheint. Das bezeichnen wir als Achtsamkeit und ist gleichzeitig der Schlüssel zum Glück und inneren Frieden. Halte also öfters Deine Augen auf und hinterfrage Deine Intention: Handele ich gerade aus purer Liebe oder doch aus Angst?
Wenn Du erfahren möchtest, wie mein Ego mich fast den Kopf gekostet hat, empfehle ich Dir folgenden Artikel zu lesen:
Wie mein Ego mich fast den Kopf kostete
Vom Herzen alles Gute
– Dein m
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